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Die teils erhöhten Preise sorgen in Italien nicht nur bei ausländischen Urlaubern für Stirnrunzeln. Ein Cappuccino-Preisaufschlag sorgt jetzt für großen Wirbel.
Ostia – „Grazie e Arrividerci“ – also „Danke und Aufwiedersehen“ steht auf den meisten Kassenbelegen, die Kunden in Italiens Bars und Cafès bekommen. So auch in einem Fall in Ostia nahe Rom. Ob man die Kundin aber tatsächlich wiedersehen wird, scheint fraglich. Denn um einen zweiten Kassenbeleg, der einen Zusatzpreis wegen nicht-geschäumter Milch im Cappuccino ausweist, ist im Land des Dolce Vita ein regelrechter Eklat entbrannt. Was war passiert?
Cappuccino-Eklat in Italien: Kundin macht Wut über Preisaufschlag Luft
Eine Kundin hatte in einem offenbar bekannten Cafè in der Meerstadt Ostia einen Cappuccino bestellt. Dabei hatte sie einen Sonderwunsch geäußert: Statt mit warmer, geschäumter Milch orderte sie ihren Kaffee mit kalter, ungeschäumter Milch. Weniger Arbeit für den Barista möchte man meinen. Doch die Reaktion überraschte die Dame derart, dass sie ihrem Unmut in einem Facebook-Posting Luft machte, das nun durch die italienische Presse geht.
„Der Bar-Besitzer bat mich um zehn Cent extra und erklärte mir, dass es ohne Schaum mehr kostet, weil er mehr Milch brauche“, zitiert unter anderem die Repubblica aus dem viralen Posting der Dame.
Den Angaben der Frau nach kostete der Cappuccino laut Preisliste 1,40 Euro. Mit dem Zuschlag sollte sie also 1,50 Euro bezahlen, was sie durch ein Foto der Kassenzettel – einer für den Cappuccino an sich, einer für den Zuschlag – belegt. „Das Problem ist nicht das Geld“, präzisiert die Dame den Berichten nach. Vielmehr gehe es ihr darum, dass sie nicht auf den Zuschlag hingewiesen worden sei, bevor der Kaffee eingeschenkt wurde: „Ich habe nirgendwo gesehen, dass weniger Schaum mehr Geld kosten würde“, schreibt sie, wie auch Il Messagero berichtet. Es sei zudem das erste Mal gewesen, dass sie für ihren Wunsch nach kalter Milch mehr bezahlen hätte müssen.
Wirbel um Cappuccino-Preisaufschlag in Italien: „Frage mich, wo wir landen“
Die verärgerte Kundin stellt auch die mehr rhetorisch gemeinte Gegenfrage: „Wenn ich morgens einen (Cappuccino, Anm. der Red.) mit weniger Milch bestelle, gibt es dann einen Rabatt?“ Abschließend meint sie: „Bei diesem Tempo frage ich mich, wo wir landen werden, wenn jeder willkürlich erhöht“.
Cappuccino-Eklat in Italien trifft allgemein aufgewühlte Stimmung im Land
Unter dem Posting häufen sich jedoch auch Stimmen, die den Bar-Besitzer für seinen Preisaufschlag in Schutz nehmen. Ein Stammgast meint etwa, dass er in mehreren anderen Bars 20 Cent mehr für einen Espresso mit aufgeschäumter Milch bezahlt habe. Dies habe er als gerechtfertigt gesehen, obwohl die kleine Schaumkrone in den meisten Bars in Italien kostenlos bestellt werden kann.
Der Cappuccino-Eklat trifft in Italien allerdings aktuell einen Nerv – was wohl die große Aufmerksamkeit für den Post erklärt. Etliche ähnliche Fälle von Preisaufschlägen machen in dem südeuropäischen Land aktuell die Runde. Etwa von einem Eisladen in den Abbruzzen, der für einen Hundenapf für Wasser aus einem öffentlichen Brunnen 1,50 Euro verlangt haben soll.
Die Stimmung in Italien selbst ist wegen gestiegener Preise im Tourismus- und Gastronomie-Sektor allgemein aufgewühlt. Viele Italiener verzichten einer Umfrage zufolge wegen hoher Preise sogar auf einen Strandurlaub.
Author: Christina Lopez
Last Updated: 1702011603
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