EDA prüft Hinweise auf Schweizer Opfer | 260’000 Palästinenser aus ihren Häusern geflohen | Nato will nach Genf expandieren | Volk unterstützt Pistenverlängerungen | Was zu den hohen Herbsttemperaturen führt
EDA prüft Hinweise auf Schweizer Opfer in Israel
Um was geht es? Die Schweizer Behörden gehen nach den Grossangriffen der islamistischen Hamas in Israel Anhaltspunkten auf mögliche Schweizer Opfer nach. Das Aussendepartement überprüft Hinweise auf mögliche Vermisste oder Verstorbene, die neben der israelischen auch die schweizerische Staatsangehörigkeit besitzen.
Wie gehen die Behörden vor? Um Schweizer Opfer ausfindig zu machen, steht das EDA mit den lokalen Ämtern in Kontakt. Weitere Angaben wollte das Aussendepartement vorerst nicht machen. Die Schweizer Regierung forderte die Hamas zudem auf, alle Geiseln sofort und bedingungslos freizulassen.
Was passiert mit den Auslandschweizern und Schweizer Reisenden in Israel? Ein Sonderflug hat gestern 224 Personen von Israel in die Schweiz gebracht: Die vergangenen Tage seien aufreibend gewesen, hielten die Heimkehrenden unter anderem fest. Die ständigen Sirenenalarme hätten insbesondere die Kinder verschreckt. Wegen der hohen Nachfrage haben Swiss und EDA für heute einen zweiten und am Donnerstag einen dritten Sonderflug angesetzt.
Vor israelischer Bodenoffensive: 260’000 Palästinenser aus ihren Häusern geflohen
Um was geht es? Angesichts der israelischen Vergeltungsangriffe und der bevorstehenden Bodenoffensive im Gazastreifen sind in dem Palästinensergebiet nach UNO-Angaben mehr als 260’000 Menschen aus ihren Häusern geflohen. Fast 175’000 Betroffene hätten Zuflucht in 88 von der UNO betriebenen Schulen gefunden. Zudem ist das einzige Kraftwerk im Gazastreifen nach Angaben der palästinensischen Elektrizitätsgesellschaft wegen Treibstoffmangels abgeschaltet worden.
Wie geht es weiter? Wann Israel seine Bodenoffensive beginnen wird, ist zurzeit noch unklar. Die israelische Armee hat als Reaktion auf den Hamas-Grossangriff rund 300’000 Reservisten einberufen und plant offensichtlich eine gross angelegte Militäroperation. Im Gazastreifen, der seit 2007 von der islamistischen Terrormiliz Hamas kontrolliert wird, leben mehr als zwei Millionen Menschen.
Nato will nach Genf expandieren
Um was geht es? Das nordatlantische Verteidigungsbündnis Nato prüft die Möglichkeit der Einrichtung eines Verbindungsbüros in der Schweiz. Ein offizieller Antrag für die Eröffnung eines solchen Büros in Genf steht aber nach Angaben des Schweizer Aussendepartements noch aus.
Wäre das Büro neutralitätsrechtlich ein Problem? Ein Nato-Verbindungsbüro in Genf stellt kein bilaterales Büro der Militärallianz zur offiziellen Schweiz dar. Das geplante Büro wäre eine Verbindung zu den internationalen und nicht staatlichen Organisationen mit Sitz in Genf. Solche Niederlassungen gibt es bereits in New York und Wien.
Wie fallen die Reaktionen aus? Die grossen Parteien reagieren sehr unterschiedlich: SP und SVP sehen die Pläne kritisch – FDP, Mitte und Grüne sind dafür. Wann der Bundesrat Ja sagt zum neuen Nato-Büro, hängt nun davon ab, wann die Nato offiziell einen Antrag stellt.
Pistenverlängerungen in Kloten: Klares Ja in Umfrage
Um was geht es? Fast zwei Drittel von rund 8000 Befragten im Kanton Zürich sagen gemäss einer Tamedia-Umfrage Ja zu längeren Pisten am Flughafen Zürich. Die Verlängerungen der Westpiste 28 und der Nordpiste 32 waren Ende August im Kantonsparlament äusserst umstritten: Es resultierte nur ein knappes Ja von 87 zu 83 Stimmen.
Wer ist dafür, wer dagegen? Gut 70 Prozent der GLP-Wähler stehen hinter den Flughafenplänen, ähnlich gross ist die Begeisterung für die Pistenverlängerungen beim Anhang von SVP und Mitte. Nicht so klar ist die Haltung der SP-Basis, da der rot-grüne Zürcher Stadtrat die Pistenausbauten befürwortet. Eine klare Ablehnung signalisiert nur die Anhängerschaft der Grünen, bei denen sich vier von fünf gegen die Pistenausbauten aussprechen.
Wie geht es nun weiter? Die Gegner der Pistenverlängerung sammeln weiterhin Unterschriften für das Volksreferendum gegen den Entscheid des Kantonsrats. Formell wäre dieses nicht nötig, da SP, Grüne und AL bereits erfolgreich das Behördenreferendum ergriffen haben. Das Stimmvolk wird voraussichtlich kommenden Frühling über die Pistenverlängerung abstimmen können.
Was zu den hohen Herbsttemperaturen führt
Um was geht es? Beinahe jeder Tag des aktuellen Herbstes war ungewöhnlich warm. Der September war global etwa 1,75 Grad wärmer als der September-Durchschnitt für die Zeit von 1850 bis 1900, der als Referenz für das vorindustrielle Zeitalter verwendet wird. Im vergangenen Monat war es 0,5 Grad wärmer als im September 2020, der bisher als wärmster September seit Beginn der Aufzeichnungen galt.
Wie sind die hohen Herbsttemperaturen zu erklären? Eine klare Antwort können die Wissenschaftler bis jetzt nicht geben. Ein beschleunigter Erderwärmungseffekt durch Treibhausgase wäre möglich. Weitere Erklärungsansätze reichen vom zurzeit aktiven Klimaphänomen El Niño über mehr Wasserdampf in der Stratosphäre infolge eines Vulkanausbruchs auf Tonga bis hin zu mehr Sonneneinstrahlung auf der Erde wegen weniger Schwefel im Schiffsdiesel.
Wie geht es weiter? Ob der aktuelle Herbst der Anfang einer beschleunigten Erwärmung ist oder einfach nur eine Anomalie, ist zurzeit noch unklar. Gemäss dem ETH-Umweltphysiker Nicolas Gruber ist es zu einem grossen Teil aber tatsächlich Zufall.
Was morgen wichtig wird
Wo steht die Teuerung in den USA?
3,7 Prozent betrug die Inflationsrate im August. Die Zahl, auf die viele Ökonomen starren, ist für die Entwicklung der Leitzinsen wichtig. Sowohl in den USA als auch in Europa und der Schweiz ist noch nicht klar, ob der Zinsgipfel wirklich erreicht ist. Am Donnerstag wird die Teuerungsrate im September für die USA bekannt.
Wir reden im Livechat über den Nahost-Krieg – haben Sie Fragen?
Die unglaubliche Gewalt macht fassungslos. Was passiert da gerade? Wie stoppt man das? Die ehemalige Nahost-Korrespondentin Alexandra Föderl-Schmid berichtete jahrelang aus Israel. Auf unserer Website beantwortet sie morgen ab 18 Uhr im Livechat Ihre Fragen. Hier nehmen wir Ihre Fragen entgegen.
Das Bild des Tages
Simon Angelo Meier ist seit 2023 Redaktor am Newsdesk von Tamedia. Mehr Infos
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Author: Andrew Johnson
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